Jugend bitte! Aber die Leitplanken müssen heute gesetzt werden!

Veranstaltungsbericht

Engagement trifft auf Inspiration: Ein Samstag voller Blickpunkte rund um das Thema nachhaltige Entwicklung regte zum Umdenken ein.

 

Lesedauer: 3 Minuten

Eingeladen hatten wir zu einem Samstag in die Evangelische Gesamtschule in Gelsenkirchen und die Veranstaltung zeigte einerseits das eindrucksvolle Engagement der von uns ausgewählten Kommunen Dornstadt, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Kreis Recklinghausen sowie Bonn. Andererseits wurde deutlich, dass die ambitionierten weltweiten 17 Nachhaltigkeitsziele nur annähernd erreicht werden können, wenn es sowohl ein Umdenken als auch radikale Handlungsänderungen beim Konsum, beim Wachstum, beim Wirtschaften und beim Ressourcenverbrauch geben wird. Genau dort setzt Bildung für nachhaltige Entwicklung an.

Der Tag sollte darüber informieren, was schon in den ausgezeichneten BNE-Kommunen läuft, wie die guten Beispiele als Blaupause in andere Kommunen übertragen werden können und welche Leitplanken jetzt aktuell von der Politik und der Gesellschaft gesetzt werden müssen. In den Expertengesprächen am Vormittag kamen deswegen auch die zu Wort, die aktuell im Ministerium, der Hochschule, der Unesco-Kommission und Nachhaltigkeitsorgansiationen aktiv sind.

Drei Szenen, dargestellt von Ella Anschein als Poetryslam, zeigten dann vor der Mittagspause konkret auf, wo der Bezug der Nachhaltigkeitsziele im eigenen Leben zu finden sind.

Podiumsdiskussion: Junge Gedanken zu nachhaltigem Engagement

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Sonja Fasbender: Für sie liegt der Fokus neben dem politischen Engagement vor allem auch darin, ihr politisches Wissen konstruktiv in den Alltag mit einfließen zu lassen. So werden aus theoretischen Konstrukten praktische Projekte wie beispielsweise im NaturGut Ophoven, einem Umweltbildungszentrum für Kinder und Erwachsene in Leverkusen.

Jan Niclas Gesenhues: Seine These, die Politik ziehe sich am Beispiel Hambacher Forst aus ihrer Verantwortung, die Klimaziele zu erreichen und lege damit die Verantwortung auf den Einzelnen, traf auf breite Zustimmung im Publikum. Zentrale Auffassungen wie der Appell, dass die klaren Grenzen der Probleme wie das der Versiegelung in das Bewusstsein der Kommunen gerufen werden müssen, sind entscheidend für ihn. Bestehende nachhaltige Strukturen seiner Kommune wie die Windenergie, müssen stets im Einklang mit Naturschutzrichtlinien stehen, denn Schutzvorkehrungen  sorgen für den Erhalt der natürlichen Lebensbedingungen und verhindern weiteres Artensterben..

Michael Röls: Er sieht das bisher noch dünnschichtige Interesse der Bevölkerung für nachhaltige Projekte, aber auch der Politiker*innen, vielschichtig begründet. Zu wenig bewirken bisher die bestehenden Lösungsansätze wie zum Beispiel der Klimafolgefonds, dessen Ziel es ist, negative externe Effekte durch Strafsteuern zu sanktionieren, sodass die Wahrnehmung der Folgen des eigenen Handelns auch den Großkonzernen bewusster wird. Auch mangelt es weiterhin an einem allgemeinen Bewusstsein über unseren überreizten Ressourcenverbrauch, das zum Beispiel durch den Welterschöpfungstag veranschaulicht wird,

Emily Stief: Die jüngste Stimme im Podium und Schülerin der Gesamtschule Gelsenkirchen, kritisiert das geringe Interesse und Engagement ihrer Mitschüler*innen für nachhaltige Themengebiete und äußerte den Wunsch nach mehr entsprechenden Bezügen im Lehrstoff, um den Schüler*innen die Problematiken für ihre Generation vor Augen zu führen.

Die Abschlussrunde begeisterte die Teilnehmer*innen und Dr. Jürgen Jansen fasste es so zusammen: „Die Vorträge und die Beiträge der Arbeitsgruppen führten zum beeindruckenden Abschluss der Veranstaltung, einem Podiumsgespräch der jungen Generation. Fünf junge Menschen bewiesen, wie gut sie die bisher herrschende Diskussion kennen und setzten dann ihre eigenen Schwerpunkte zur Diskussion um BNE. Da liegt die Zukunft, das muss kritisch weiter verfolgt werden! Jugend danke!“